Ein Wasserschaden am Auto ist nicht nur ärgerlich. Ist die Elektronik betroffen, kann dieser Umstand gravierende Folgen nach sich ziehen. Starten Sie das Fahrzeug nicht, sondern lassen es in die Werkstatt bringen. Eine Schadenkontrolle durch einen Experten ist unerlässlich. Selbst bei “niedrigem Wasserstand” bis zum Türschweller sollten Sie bedenken, dass Steuergeräte auch unter den Sitzen verbaut sein können und dadurch beschädigt sein könnten.
Feuchtigkeit im Innenraum ist nicht zwangsläufig mit einem Wasserschaden am Fahrzeug gleichzusetzen. Von Wasserschäden spricht man, wenn Ihr Auto einen größeren Wassereintritt zu verzeichnen hat. Dies merken Sie meist durch nasse Teppiche und stark beschlagene Scheiben. Die Einstufung eines Wasserschadens durch den Kfz-Versicherer setzt voraus, dass ein Zusammenhang zu einer nachvollziehbaren Ursache – beispielsweise zu einem Unwetter, zu Hochwasser oder zu Überschwemmungen durch Tauwetter – herstellbar ist. Feuchte Teppiche und beschlagene Autoscheiben sind kein Indiz für einen Wasserschaden, sodass die Schadenabwicklung über die Versicherung in diesem Fall meistens ausgeschlossen ist.
Schätzen Sie eine Überschwemmung falsch ein und fahren durch eine tiefere Pfütze, kann es zu Wasserschäden kommen. Aber auch parkende Fahrzeuge können bei Starkregen und Tauwetter, bei Hochwasser und bei Sturzfluten beschädigt werden. Ein Sonderfall sind im Freien geparkte Cabrios mit Stoffverdeck. Hier können Wasserschäden durch undichte Nähte oder durch eine Fehlfunktion des Dachverschlusses entstehen. Spritzwasser richtet keinen Schaden an, da die sensible Technik gegen diese Einflüsse geschützt ist. Steht ein Auto allerdings bis zur Oberkante des Schwellers im Wasser oder wird es durch eine Überschwemmung gefahren, sind kostenintensive Folgeschäden kaum zu vermeiden.
Die Versuchung, das Fahrzeug zu starten und seine Funktionalität zu prüfen, ist groß. Lassen Sie ein mit Wasser vollgelaufenes Auto niemals an, sondern schieben es an einen trockenen Ort oder rufen den Abschleppdienst. Ist es Ihnen möglich, klemmen Sie die Batterie ab und trennen Ihr Auto damit von der Stromzufuhr. Wichtig ist nun, dass Sie schnell handeln und sich so vor vermeidbaren Folgeschäden schützen. Bei einem Wasserschaden am Auto gehen Sie wie folgt vor.
Die Motorelektronik, die Auspuffanlage und der KAT sind spritzwassergeschützt. Doch bei “Tauchfahrten” oder wenn das Fahrzeug in einem überschwemmten Gebiet stand, kann die Elektronik vollständig zerstört sein. Ein Wasserschaden kann beim Auto verschiedene Folgeschäden bis zum wirtschaftlichen Totalschaden nach sich ziehen. Sind die Bordelektronik, der KAT und der Motor vom Wasserschaden betroffen, erweist sich eine Reparatur im Regelfall als unwirtschaftliche Maßnahme. Da die gesamten Funktionen moderner Kfz elektronisch gesteuert werden, würde die Reparatur bei umfassender Schädigung teurer als die Neuanschaffung eines gleichwertigen Fahrzeugs sein.
Ob Sie eine Kostenerstattung ersuchen können, hängt vom individuellen Versicherungsumfang ab. Sind Sie Vollkasko-versichert, werden Wasserschäden auch dann reguliert, wenn keine unmittelbare äußere Einwirkung durch höhere Gewalt vorliegt. Anders verhält es sich, wenn Sie eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen haben. Hier wird der Wasserschaden am Auto dann reguliert, wenn er durch Überschwemmungen, sintflutartige Regenfälle oder sonstige nicht von Ihnen beeinflussbare Ereignisse verursacht wurde. Ob und in welchem Umfang ein Wasserschaden von Ihrer Versicherung übernommen wird, hängt von den vertraglich vereinbarten Leistungen und von den speziellen Versicherungsbedingungen ab. Hinweis: Die Umstände, die zum Schaden geführt haben, müssen nachweisbar sein. Melden Sie einen Wasserschaden durch Unwetter, prüft die Versicherung die Wettermeldungen am Schadenort und tritt nur bei Bestätigung Ihrer Angaben in die Leistungspflicht.
Ob eine Trockenlegung und die Reparatur möglich sind, hängt von den Ausmaßen des Wasserschadens ab. In den meisten Fällen sind Fahrzeuge reparabel. Wer eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgeschlossen hat, meldet den Schaden bei der Versicherung und hat je nach Vertragsbedingungen die Möglichkeit einer Kostenerstattung.
Wasser kann auf unterschiedlichen Wegen ins Auto gelangen. Undichte Scheibengummis oder nicht richtig verschlossene Fenster stellen ein hohes Risiko dar. Bei Starkregen mit Überflutung gelangt das Wasser durch den Motorraum ins Fahrzeuginnere und staut sich dort auf dem Boden. Fahren Sie durch tiefere Pfützen und Überschwemmungen, kommt das aufgestaute Wasser über die Motorkühlung und den Motorraum sowie durch den Spalt zwischen den Autotüren und dem Schweller ins Kfz.
Verstopfte Ablaufkanäle im Wasserkasten können dazu führen, dass sich über verschiedene Öffnungen ins Fahrzeug gelangendes Wasser auf dem Boden staut. Ebenso können defekte Dichtungen der Scheiben und Türen den Wassereintritt ins Auto begünstigen. Eine weitere häufige Fehlerquelle sind verstopfte Abläufe von Schiebe- und Panoramadächern. Kleinere Wasseransammlungen im Winter haben meistens eine banale Ursache. Sie steigen mit Schneeansammlungen unter den Schuhen ein und vergessen, die Rückstände vor dem Auftauen zu entfernen.
Wasser im Kofferraum kann über undichte Heckklappen- und Scheibengummis oder durch den Kofferraumboden eindringen. Auch defekte Dichtungen von Rückleuchten können für den Wassereintritt verantwortlich sein. Nach der Trockenlegung sollten Sie sich auf Fehlersuche begeben oder das Auto bestenfalls in die Werkstatt bringen und die Eintrittsstelle für Regen- und Spritzwasser vom Fachmann ermitteln lassen.
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