Auch wenn viele Hersteller den regelmäßigen Klimaservice nicht vorschreiben: Eine Auto Klimaanlage sollte mindestens alle zwei Jahre gewartet werden. Ansonsten drohen teure Folgeschäden und sogar gesundheitliche Risiken.
Eine Klimaanlage ist aus einem modernen Auto nicht mehr wegzudenken: Wer heute beim Neuwagenkauf auf dieses Ausstattungsmerkmal verzichtet, muss schon allein deshalb einen erheblichen Wertverlust in Kauf nehmen. Immer weniger Fahrzeugkäufer sind bereit, auf diesen Komfort zu verzichten – der auch zusätzliche Sicherheit bietet: In einem überhitzten Auto leidet die Konzentration, die Gefahr von Unfällen wird begünstigt. Doch damit Sie in Ihrem Fahrzeug auf Dauer einen kühlen Kopf bewahren, sollte ein regelmäßiger Klimaservice durchgeführt werden.
Wie bei einem Kühlschrank auch, handelt es sich bei der Auto Klimaanlage um ein geschlossenes System, welches Kältemittel enthält. Dieses Kältemittel sollte zumindest in der Theorie nicht austreten, weshalb viele Autohersteller keine konkreten Zeiträume zur Klimawartung vorschreiben. In der Praxis ist ein Kältemittelverlust von bis zu 10 % jährlich allerdings durchaus üblich – und führt dazu, dass die Funktion der Klimaanlage immer weiter nachlässt. Die schlechtere Kühlwirkung ist allerdings nicht das einzige Problem: In dem Kühlmittel befindet sich auch Klimaanlagenöl, welches dafür sorgt, dass der Klimakompressor geschmiert wird. Ein Verlust dieses Schmiermittels sorgt früher oder später auch für einen Ausfall des Kompressors – dann steigen die Kosten erheblich. Der Austausch dieses Bauteils kann schnell mit einem vierstelligen Eurobetrag zu Buche schlagen. Um eine Leichtgängigkeit des beweglichen Bauteils sicherzustellen, sollte die Klimaanlage übrigens auch in den kühleren Monaten mindestens 10 Minuten monatlich betrieben werden.
Mit dem Auffüllen des Kältemittels ist es allerdings beim Klimaservice noch nicht getan. Eine Klimaanlage hat neben der Kühlung auch den Zweck, den Innenraum des Fahrzeugs zu entfeuchten. Die dabei entstehende Feuchtigkeit wird abtransportiert und tropft in den meisten Fällen auch sichtbar unter dem Fahrzeug heraus – nicht selten wird dieser Vorgang fälschlicherweise von Fahrzeugbesitzern für einen Kühlmittelverlust gehalten. Ganz rückstandsfrei kann die Feuchtigkeit allerdings nicht immer entweichen, was nicht selten zu Schimmelbildung in der Anlage führen kann. Dieser Schimmel wird über die Lüftung direkt in das Fahrzeuginnere transportiert, was auch den muffigen Geruch von nicht gewarteten Klimaanlagen erklärt. Bei einem Klimaservice wird die Klimaanlage desinfiziert, sodass unerwünschte Schimmelsporen in jedem Fall abgetötet werden. Ein neuer Pollenfilter sorgt darüber hinaus dafür, dass Sie sich in Ihrem Fahrzeug wieder über bestes Raumklima erfreuen können.
Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die für den Ölwechsel oder andere Wartungsarbeiten eine Selbsthilfewerkstatt aufsuchen und sich prinzipiell auch an einen Klimaservice herantrauen würden. Hier sollten Sie die Arbeit besser den Fachleuten überlassen: Für die Klimawartung wird ein teures Spezialgerät benötigt, welches das Kältemittel absaugt trocknet und die Klimaanlage des Fahrzeugs mit der vom Hersteller vorgeschriebenen Menge wieder befüllt. Ohne diese Gerätschaften ist es schwierig, die genaue Fehlmenge zu bestimmen. Darüber hinaus macht Ihnen auch der Gesetzgeber einen Strich durch die Rechnung: Das in älteren Klimaanlagen verwendete Kältemittel R134a darf in Deutschland nicht an private Nutzer abgegeben werden. Das extrem klimaschädliche Gas darf keinesfalls in die Atmosphäre gelangen, weshalb eine Verwendung nur für speziell unterwiesenes Personal zulässig ist. Aus diesem Grund muss vor der Wiederbefüllung einer leeren Klimaanlage auch ein Drucktest stattfinden, damit im Zweifel festgestellt wird, ob und wo die Klimaanlage Undichtigkeiten aufweist. Das seit einigen Jahren verwendete Kältemittel R123yf ist hier kaum vorteilhafter, weil es leicht brennbar ist und gefährlich Flusssäure entstehen kann. Zusätzlich ist es wichtig darauf zu achten, dass die beiden Kältemittel nicht vermischt werden dürfen, da sonst die Bauteile der Klimaanlage kaputt gehen. Darum wird in der Fachwerkstatt vor der Absaugung eine Analyse des im Fahrzeug befindlichen Kältemittels durchgeführt.
Am Ende zeigt sich also: Schon im Interesse der eigenen Gesundheit und der Vermeidung teurer Folgeschäden sollten Sie eine regelmäßige Klimawartung durchführen. Kommt es allerdings zu einer verringerten Kühlleistung oder einem modrigen Geruch aus den Lüftungsdüsen, sollte der Klimaservice nicht mehr weiter aufgeschoben werden. Weil die verwendeten Kältemittel leicht brennbar oder umweltschädlich sind, muss dieser Arbeit von Fachleuten durchgeführt werden – Selbstschrauber haben leider keine Chance.
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