Ratgeber

Steuergerät codieren – wann ist das nötig?

Moderne Autos und Motorräder verfügen über kleine Computer, die Steuergeräte. In diesen übernimmt die jeweilige Software die Steuerung. Gleichzeitig werden sämtliche Prozesse überwacht und eventuell auftretende Fehler diagnostiziert. Oft werden die gleichen Steuergeräte nicht mehr extra für jedes Fahrzeug entwickelt, sondern nur noch entsprechend der Ausstattung und Anforderungen konfiguriert. Diese Einstellungen können später angepasst, verändert und modifiziert werden. Hier erfahren Sie, was es für typische Codierungen gibt, wann ein Steuergerät codiert werden sollte und wer das übernehmen kann.

Was bedeutet “Steuergerät codieren”?

Wer ein Steuergerät codieren möchte, greift in die Programmierung ein. Dort kann das Head-Up Display aktiviert werden, die Türen werden automatisch mit dem Erreichen einer festgelegten Geschwindigkeit verriegelt, oder die Beleuchtung des Innenraums angepasst.

Achtung: Die Codierung des Steuergerätes ist sensibel. Geschieht ein Fehler, kann das zu Störungen in den Fahrzeugfunktionen führen oder sogar das Steuergerät und damit auch das Fahrzeug beschädigen. Reparaturen können anschließend teuer werden.

Was sind typische Codierungen an Steuergeräten?

In Abhängigkeit von Baujahr und Modell kann es ganz unterschiedliche Codierungen geben. So kann sich die Codierung auf folgende Funktionen auswirken:

  • das Blinken des Fahrzeugs beim Ver- und Entriegeln,
  • die Einzeltüröffnung,
  • die Start-Stopp-Automatik an der Ampel,
  • das automatische Verriegeln der Türen bei einer gewünschten Geschwindigkeit,
  • die Leuchtdauer der Scheinwerfer nach dem Verlassen des Fahrzeugs,
  • die Anzeigen und Beleuchtung der Instrumente,
  • das Notbremsblinken,
  • automatisches Schließen von Dach und Fenster bei Regen,
  • Deaktivierung des Gurtwarners,
  • Tagfahrlicht,
  • Licht im Fußraum während der Fahrt,
  • Fernlichtassistent

und viele weitere.

Dazu erfasst das Steuergerät während der Fahrt viele Daten. Diese können mit den entsprechenden Funktionen ausgewertet werden und helfen beispielsweise bei der Optimierung des Kraftstoffverbrauchs. Gleichzeitig notiert das Steuergerät sämtliche Warnmeldungen und Probleme. Diese werden gespeichert und können von der Werkstatt ausgelesen und ausgewertet werden. Wird das gleiche Steuergerät vom Hersteller in unterschiedlichen Modellen eingebaut, kann es vorkommen, dass bei den kleineren Modellen manche Funktionen lediglich deaktiviert sind. Wer das Steuergerät codieren kann, ist oft in der Lage, diese Funktionen freizuschalten und die Features zu aktivieren.

Wann muss ein Steuergerät codiert werden?

Beim Einbau eines anderen Steuergerätes:
Ist ein Steuergerät im Fahrzeug defekt, muss es nicht immer durch ein neues Steuergerät ersetzt werden. Oft lassen sich auch gebrauchte oder reparierte Steuergeräte nutzen. Diese müssen entsprechend an das Fahrzeug angepasst und damit codiert werden. Auch ein neues Steuergerät muss beim Einbau in das Fahrzeug codiert werden.

Beim Nachrüsten des Fahrzeugs:
Wird das Fahrzeug mit neuen Komponenten nachgerüstet, muss selbstverständlich auch das Steuergerät codiert werden. War beispielsweise serienmäßig keine Rückfahrkamera verbaut und wird diese nachgerüstet, muss sie auch vom Steuergerät erkannt werden. Dafür ist eine Codierung notwendig.

So gelingt die Codierung

Die Codierung des Steuergerätes geschieht über den entsprechenden OBD-Zugang, die On-Board-Diagnose. Abhängig vom Hersteller wird dann die dazu gehörige Software benötigt. Diese wurde speziell für die Codierung entwickelt. Wird die Software über den Computer mit dem Auto verbunden, kann die Werkstatt das Steuergerät codieren und auslesen. Bei dieser Gelegenheit kann das Steuergerät des Fahrzeugs auch per Update geflasht werden, sprich: aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht werden. Wer sich mit dem technischen Wissen und den dafür nötigen Instrumenten auseinandersetzt, kann das Steuergerät durchaus möglicherweise codieren. Im Fall eines Fehlers kann das jedoch auch weit reichende Folgen haben.

Was kann passieren, wenn Steuergeräte nicht richtig codiert sind?

Wird ein Steuergerät selbst codiert und dabei nicht richtig codiert, kann damit die Garantie des Herstellers beeinflusst werden. Im schlimmsten Fall erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Bei den Codierungen muss darauf geachtet werden, dass sie mit den hiesigen Regeln der Straßenverkehrszulassungsordnung übereinstimmen. Das betrifft beispielsweise die Helligkeit der Lichter. Werden Fahrzeuge auch in andere Länder verkauft, gelten dort andere Regeln, Normen und Maßeinheiten. Diese können selbstverständlich zwar im Steuergerät freigeschaltet und codiert werden, sind aber im deutschen Straßenverkehr wenig hilfreich.

Tipp: Das Tunen des Fahrzeugs mit Hilfe des Steuergerätes oder das Manipulieren des Kilometerstands gehört nicht zum Steuergerät codieren.

Kann man ein Steuergerät selbst codieren?

Um das Steuergerät zu codieren, wird ein Computer und die zum Fahrzeug beziehungsweise Steuergerät passende Software benötigt. Weiterhin wird eine Verbindung zwischen dem Fahrzeug und dem Computer gebraucht, entweder ein Interface mit OBD Anschluss oder ein Dongle. Die Mitarbeiter der KFZ-Werkstatt verwenden einen Laptop, verbinden diesen per passendem Kabel mit dem Auto und können so einwandfrei das Steuergerät codieren. Je nach Hersteller, Automarke und Modell wird durchaus unterschiedliche Software eingesetzt. Die Mitarbeiter der Werkstatt verfügen darüber und wissen genau, wie sie das Steuergerät codieren müssen.

Steuergerät codieren in Köln oder Bergisch Gladbach

Sie sind in Köln, Bergisch Gladbach oder der Umgebung zu Hause? Dann haben Sie es nicht weit zu uns: In unseren Werkstätten in Köln und Bergisch Gladbach bieten wir die Codierung von Steuergeräten aller Art an.

>Sie interessieren sich für eine Codierung von Steuergeräten? Wir helfen Ihnen gerne weiter! Hier geht’s zu unserer Terminanfrage!<<


FAQ

Ist das Codieren von Steuergeräten legal?

Grundsätzlich ist das Codieren von Steuergeräten legal und daher erlaubt. Es kommt jedoch darauf an, was konkret gemacht werden soll und ob die Veränderungen mit der Straßenverkehrszulassungsordnung kompatibel sind.

Wie viel kostet codieren VW?

Das Codieren eines VW in der Werkstatt kostet mindestens zwischen 80 und 100 Euro, dazu kommt noch die benötigte Arbeitszeit. Je mehr codiert werden soll, desto teurer wird es.

Was ist VCDS Codierung?

VCDS, ist ein Diagnosesystem, welches speziell für Fahrzeuge der VAG Gruppe (VW, Audi, Seat, Skoda) entwickelt wurde. Es basiert auf Windows als Betriebssystem und kann für sämtliche Marken und Fahrzeuge von Volkswagen zur Codierung des Steuergeräts genutzt werden. Das gilt auch für Seat, Skoda und Audi, aber auch für Bentley, sofern die entsprechenden Bauteile in den Fahrzeugen verbaut wurden.

Veröffentlicht von
KFZ-Technik Fehl

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